DZHK-Studie APPROACH-ACS-AF-DZHK7

  • Über die Studie

Über die Studie

Patienten mit Vorhofflimmern, die aufgrund eines Herzinfarktes einen Stent implantiert bekommen, müssen neben ihrer blutverdünnenden Medikation auch eine doppelte Blutplättchenhemmung einnehmen, was mit einem hohen Risiko für Blutungskomplikationen einhergeht. Ob eine duale Therapie weniger Blutungskomplikationen verursacht und den betroffenen Patienten einen Vorteil bietet, untersucht aktuell die APPROACH-ACS-AF-Studie des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) am Klinikum der Universität München.

Vorhofflimmern geht mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle oder Embolien einher. Die betroffenen Patienten benötigen deshalb dauerhaft eine orale Antikoagulation, entweder aus der Gruppe der Vitamin-K-Antagonisten (Marcumar) oder aus der Gruppe der neueren oralen Antikoagulantien (NOAKs), um genau diese Gefahren zu minimieren. Erleiden Patienten, die einer oralen Antikoagulation bedürfen, zusätzlich einen Herzinfarkt, wird die blutverdünnende Therapie zur sogenannten Triple-Therapie erweitert. Nach Implantation eines Stents besteht zur Verhinderung von thrombotischen Auflagerungen auf dem Stent und somit einem Stentverschluss die Indikation für eine dauerhafte thrombozytenaggregationshemmende Therapie mit ASS, sowie für 1-6 Monate für ein weiteres plättchenhemmendes Medikament, wie zum Beispiel dem P2Y12-Rezeptorantagonisten Clopidogrel.

Die Kombination dieser Medikamente im Sinne einer Dreifachkombination „Triple-Therapie“ führt zu einem Blutungsrisiko von bis zu 44% pro Jahr. Daten aus einer Vorstudie haben gezeigt, dass das Weglassen von Aspirin bei Patienten mit Indikation zur Triple-Therapie das Risiko von Blutungen verringert, ohne das Risiko ischämischer Ereignisse zu erhöhen. Darüber hinaus zeigen die neueren oralen Antikoagulatien (NOAKs) im Vergleich zu den klassischen Vitamin-K-Antagonisten weniger Blutungsereignisse bei Patienten mit Vorhofflimmern.

Forscher um Professor Dr. med. R. Wakili führen am Standort München die DZHK-geförderte APPROACH-ACS-AF-Studie durch, in der gezeigt werden soll, dass durch eine Zweifachtherapie, bestehend aus dem NOAK Apixaban und Clopidogrel, im Vergleich zur herkömmlichen Dreifach-Therapie mit Aspirin, Clopidogrel und einem Vitamin-K-Antagonisten signifikant weniger Blutungskomplikationen auftreten.

Die Patienten in dieser Studie werden je Studienarm für 6 Monate entweder der leitliniengerechten Triple-Therapie oder der Zweifachtherapie im Studienarm unterzogen und für die Zeit der Therapiedauer nachverfolgt. Nach 6 Monaten werden alle Patienten gleichermaßen mit einer Zweifachtherapie weiterbehandelt.